Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima), auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) in der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Das Artepitheton pulcherrima leitet sich aus dem Lateinischen her und bedeutet „die Schönste“. Weihnachtssterne sind aufgrund der auffälligen, intensiv gefärbten Hochblätter (Brakteen), die sternförmig angeordnet sind, beliebte Zimmerpflanzen. Oft werden die Hochblätter fälschlicherweise für Blütenhüllblätter gehalten.
Euphorbia pulcherrima als Wildpflanze ist eine seltene Art mit Vorkommen entlang der Pazifikküste Mittelamerikas. Euphorbia pulcherrima ist ein immergrüner oder teilweise laubwerfender Strauch oder kleiner Baum mit verholztem Stamm und Zweigen und spärlicher Verzweigung, der Wuchshöhen bis zu 4 m, ausnahmsweise 5 m, erreicht.
Der Weihnachtsstern blüht als Wildpflanze in der winterlichen Trockenzeit, wenn er oft die meisten Laubblätter abgeworfen hat. Die Hauptblütezeit reicht von November bis Januar oder Februar. Die Hauptblüte um die Weihnachtszeit hat der Pflanze bereits in ihrer mittelamerikanischen Heimat den Namen „flor de pascua“ (Weihnachtsblume) eingebracht. Je nach Standort blühen kultivierte ältere verzweigte Weihnachtssterne aber auch fast ganzjährig. Sie sind sogenannte Kurztagspflanzen, die nur dann Blüten ansetzen, wenn sie nicht mehr als 12 Stunden Lichteinfall erhalten. Das ist an Standorten unweit des Äquators ganzjährig der Fall. In Mitteleuropa wird in Gärtnereien etwa ab Oktober die Dunkelphase künstlich mit dunklen Folien auf mindestens 12 Stunden verlängert, so dass die Pflanzen pünktlich zur Adventszeit farbige Brakteen ausbilden. Durch Manipulation der Hell-/Dunkelphasen im Gewächshaus kann man Weihnachtssterne auch gut zu anderen Zeitpunkten zur Blüte bringen.
Die eigentlichen Blüten sind grün-gelblich, klein und unscheinbar und nicht mit den großen leuchtend roten Hochblättern (Brakteolen, Cyathophyllen) zu verwechseln, in deren Mitte sie sitzen. Die Hochblatthülle ist bei Wildformen schmal elliptisch, bei kultivierten Weihnachtssternen breit-lanzettlich, sie ist auch bei wilden Vertretern leuchtend bis schmutzig rot, manchmal abweichend rosa bis weiß gefärbt. Was wie bei allen Wolfsmilch-Arten, so auch beim Weihnachtsstern, wie eine Einzelblüte aussieht, ist ein Blütenstand, der Cyathium (Mehrzahl Cyathien) genannt wird.
Der Weihnachtsstern gedeiht am besten unter heller, aber indirekter Beleuchtung, direkte Sonneneinstrahlung auf die Blätter sollte vermieden werden. Die Pflanze ist nicht winterhart und leidet bereits unter kurzzeitiger Einwirkung kalter Temperaturen. Blühende Weihnachtssterne sollten gut gegossen werden, ohne dass stauende Nässe entstehen kann. Eine Düngung während der Blüte ist unnötig.